Schlemmen im prächtigen Barockhaus

29. September 2024

1259 als Taverne erstmals erwähnt, 1595 abgetragen und neu erbaut, 1703 abermals durch einen Neubau ersetzt: Die Krone in Dietikon blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit einer umfassenden Renovation im Jahr 2010 erstrahlt das prächtige, fünfgeschossige Barockgebäude in neuem Glanz – und ist eine der ersten Adressen für gut­bürgerliche Küche im Grossraum Zürich.

Einer der grossen Klassiker des Hauses – und zu Recht berühmt – sind die Kalbs­leberli mit Tomatenwürfeln, Pilzen, Knoblauch und Zwiebeln.

Bei unserem Besuch hat der Chef ihren Garpunkt perfekt erwischt, die übrigen Zutaten kommen gut zur Geltung, überdecken den Eigengeschmack des Hauptdarstellers aber nicht.

Wunderbar auch die dazu servierte Rösti. Sie besitzt eine dicke, goldbraune Kruste und ist innen schön weich und buttrig. Endlich mal wieder eine Rösti, die nicht nur aus Knusprigem besteht.

Das Zusammenspiel der Gegensätze macht auch hier den Reiz aus!

Die mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnete Küche des Gilde-Betriebs versteht sich aber nicht nur auf Rustikales. Wer es ein wenig filigraner mag, ist mit dem abwechslungsreichen Degustationsmenü (wahlweise zwischen drei und sechs Gänge) bestens bedient.

Das Menü könnte sich wie folgt lesen:

Salat­komposition mit gebratenen Eierschwämmli an Tomaten-Balsamico-Vinaigrette; Zitronenschaumsüppchen mit Enten­leber; Ravioli mit Zucchetti-Auberginen-Füllung; Loup de Meer, Lachs, Scampi und Riesencrevette auf Spinatbett mit Champagnersauce und Salzkartoffeln oder Kaninchenfilet auf Artischockenblume mit Trüffel-Mascarpone-Polenta; Käsevariation mit Trüffelhonig, Kümmel, Birne und Nüssen; Birnensorbet mit VieillePoire.

Wir hatten grosse Freude an einer gehaltvollen, schön aufgeschäumten Krustentier­bisque mit gebratenem Kaisergranat und Mini-Knoblibrot, der reichhaltige gemischte Salat hätte uns mit etwas weniger French Dressing noch besser geschmeckt.

Die Dessertsektion ist etwas für Nostalgikerinnen und Nostalgiker.

Hausgemachte Tarte Tatin mit Vanilleglace gibt es ebenso wie dreierlei Schoggimousse, Caramelköpfli mit Rahm, ein Schokoladen-­Baileys-Küchlein mit Beeren und Sauerrahmglace oder diverse, liebevoll zusammengestellte Coupes wie etwa der sommerliche Romanoff mit frischen Erdbeeren, Vanille­glace, Erdbeersorbet und Rahm.

Taverne zur Krone

Kronenplatz 1

8953 Dietikon

kronedietikon.ch

Marianne Berger

Die Kulinarik-Ikone Marianne Berger brachte ab den 1950er-Jahren der Schweiz das Kochen bei. Hier stellt sie herausragende Restaurants mit gutbürgerlicher Küche und traditionelle Handwerksbetriebe vor.

Könnte dir auch gefallen

Entdeckung des Jura

Apr. 2025

Was hat der Jura für Geniesser zu bieten? Wir haben uns mit André Jaeger auf die Suche begeben....

Was hat der Jura für Geniesser zu bieten? Wir haben uns mit André Jaeger auf die Suche begeben. Eine Tagesreise voller denkwürdiger Momente.

«Ein Wiener Schnitzel darf nicht dünn sein»

Mrz. 2025

Der 36-jährige Tiroler Benjamin Parth gilt als eines der grössten Kochtalente Europas und kocht so klassisch und beglückend...

Der 36-jährige Tiroler Benjamin Parth gilt als eines der grössten Kochtalente Europas und kocht so klassisch und beglückend wie Peter Knogl. Schon mit 17 durfte er beim grossen Heinz Winkler die Saucen abschmecken.

Nordisch Nobel

Mrz. 2025

Kopenhagen gilt als kulinarische Hauptstadt des Nordens. Wir finden: Stockholm hat mindestens so viel zu bieten. Auf zum...

Kopenhagen gilt als kulinarische Hauptstadt des Nordens. Wir finden: Stockholm hat mindestens so viel zu bieten. Auf zum genussvollen Rencontre mit Langustinen und Kardamom-Buns!