Bestes Fleisch, coole Vibes

19. Juni 2025

Das Grace ist anders. Keine Spur von Schwellenangst, ganz im Gegensatz zu den anderen St. Moritzer Fünfsternehäusern. Das neuste Haus in der Spitzenliga des Nobelorts ist keines, das mit seiner Tradition spielt, sondern frisch und leicht daherkommt.

Und so geht es auch in der Beefbar locker zu und her. Während der Barkeeper zum Apéro einen erfrischenden Daiquiri schüttelt, nimmt der sehr aufmerksame Service mit einem Lächeln die Bestellung entgegen. 

Und schon bald sind sie serviert, die Popcorn im Tempurateig an spicy Mayonnaise. Dazu ein Spinatsalat an Miso und Reibkäse. Die beiden Starter setzen den Ton: Die Küche spielt mit bekannten Aromen, die die Seele erwärmen. Herrlich dann das leicht gekühlte Hamachi-Crudo, Fisch in Spitzenqualität. Veredelt mit schwarzem Trüffel, die Zitronen-Soja-Sauce sorgt für den beliebten Süss-sauer-Effekt. Reichlich schwarzer Trüffel toppt auch das Stahlpfännchen mit dem Kartoffelstock als Beilage zum Hauptgang: gedämpfter Wolfsbarsch an Kapern, Mandelstäben und Gemüse. 

Der Kollege am Nebentisch ist von seinem Beef begeistert – er muss es ja wissen, ist er doch einer der Macher des Zürcher Steakhauses Butcherstable. Und auch das Dessert hält, was es verspricht. «Alles, was wir an einem Schoggistängel lieben», so heisst es auf der Speisekarte. Gute, dunkle Schokolade, ein knuspriges Biscuit, cremiges Karamell.

Für den passenden Wein sorgt Benjamin Zimmerling, Sieger beim marmite youngster 2025 in der Kategorie Sommellerie. In der Beefbar würde ein Weinpairing nicht ins Konzept passen, Zimmerlings Arbeit drückt sich hier in der Zusammenstellung der spannenden Weinkarte aus. Diese besticht einerseits durch zahlreiche grosse Namen, aber auch durch wenig bekannte Positionen, die umso mehr überraschen können. Zu Zimmerlings Talent gehört es, dass er charmant herausfindet, ob der Gast auf die einschlägig bekannten Preziosen steht oder offen ist für eine überraschende Wahl des Sommeliers. «Es ist mir wichtig, dass ich in meinem Beruf das tun kann, was wir Sommeliers am besten können: Gastgeber sein», erklärt er.

Das Beefbar-Konzept stammt indes nicht aus St. Moritz, sondern aus Monte Carlo. 20 Jahre ist es her, seit Riccardo Giraudi mit dem Ziel startete, das beste Fleisch aus der ganzen Welt mit fancy Gerichten in modernem Lifestyle-Ambiente zu servieren. Mittels kostspieliger Lizenzvergaben vervielfachte er das Konzept auf der ganzen Welt. Mittlerweile sind es über 40 Betriebe. Die Speisekarte sieht überall gleich aus, der Fokus liegt auf Edelstücken und Second Cuts vom Grill. Jetzt ist die Beefbar auch in der Schweiz angekommen. Ein Glücksfall fürs Grace nach dem gescheiterten Gourmet-Versuch im Winter 2023/24. Executive Chef Andrea Bonini liess sich vor der Beefbar-Eröffnung in Mailand schulen, das teure Wagnis scheint aufzugehen: glückliche Gäste, Doppelbelegung der 120 Plätze zur Hochsaison.

Papardelle an Wagyu-Beef-Ragu mit acht Jahre gereiftem Parmesan, ein Smashburger vom Kobe-Rind oder ein Châteaubriand vom US-Black-Angus-Rind für zwei Personen – ein Paradies für Fleischtiger. General Manager David Frei schätzt die Mischung aus dem besten Fleisch der Welt und deutlich erschwinglicheren Stücken: «Auch Streetfood ist im Angebot, sodass für alle etwas dabei ist.»

marmite 2/2025

Fotos: ZVG

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