Fördern, fordern, fliegen

Viele Wege führen in die Spitzengastronomie. Mit der richtigen Förderung jedenfalls. So hatte auch Angela Weibel bereits einen spannenden Weg hinter sich, bevor sie Silber beim marmite youngster 2023 in der Kategorie Pâtisserie ergatterte.

Müsste man beweisen, dass Nachwuchsförderung auch in der Gastronomie extrem sinnvoll ist, holte man am besten Angela Weibel und liesse sie erzählen. Davon, wie es kommt, dass sie als gelernte Bäckerin und Konditorin heute als Pâtissière in einem Fine-Dining-Restaurant arbeitet. Davon, wie sie an die Kreation ihrer Desserts herangeht. Und davon, wie sie auf dem Naschmarkt in Wien auf den Essig gekommen ist.

In der Backstube fing alles an

Doch fangen wir von vorne an: Bereits nach ein paar Monaten in ihrer Lehre zur Bäckerin und Konditorin merkt Angela Weibel, dass sie gerne noch viel mehr in die süsse Richtung gehen würde. Doch ihr Lehrbetrieb bietet keine Confiserielehre an. Weibel bleibt also bei Brot, Erdbeertörtli und Crèmeschnitten und beendet ihre Lehre. Eine Ausbildung, die ihr das Rüstzeug für vieles, was sie heute macht, mitgibt. Aber auch eine, in der man ihr nie davon erzählt, welche Wege jenseits der traditionellen Backstube ihr damit auch noch offenstehen. Denn von Schweizer Backstuben hat Weibel nach dem Lehrabschluss vorerst genug.

Die grosse Welt wartet

Die Perspektiven, die ihr in der Schweiz fehlen, tun sich ihr schliesslich in Neuseeland auf, wo sie ein
Jahr lang lebt und in einer Bäckerei arbeitet. «Dort traf ich Menschen aus der ganzen Welt mit den unterschiedlichsten Lebensläufen – viele aus der Gastronomie. Ich realisierte, dass auch mein Weg in Richtung Gastronomie gehen könnte.»

Wieder in der Schweiz, heuert Weibel als Pâtissière bei den Bürgenstock Hotels & Resorts an. «Das war ein ganz anderes Arbeiten, als ich das gelernt habe», erinnert sie sich. Als Konditorin habe sie immer anhand bestehender Rezepte gearbeitet. Die Restaurantküche fordert ihre Kreativität auf einem ganz neuen Level – genau was sie gesucht hat. Nach weiteren Stationen im Restaurant Stucki in Basel und einer ersten Saison im Victoria-Jungfrau Grand Hotel in Interlaken wird Weibel ins Ausbildungsprogramm der Fundaziun Uccelin aufgenommen. Vor ihr liegen 20 Wochen, die sie weit herumführen und ihr eine Fülle an Inspirationen, Kontakten und Möglichkeiten eröffnen werden.

Wie Angela Weibels Reise weiterging – wir sagen nur Kopenhagen, Dolder Grand und Wien – und was eine Essigmutter (unter anderem) damit zu tun hatte, dass sie beim marmite youngster 2023 in der Kategorie auf dem zweiten Platz landete, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des marmite-Magazins mit dem Thema «Mutter».


Nebst der Story von Angela Weibel lesen Sie in unserer aktuellen Ausgabe darüber, welche Rollen das Wort «Mutter» im Bereich Kulinarik einnehmen kann. Und das sind eine ganze Menge – vom Mutterboden bis zur Mutterhefe und spannenden Müttern, die gleichzeitig erfolgreiche Gastronominnen sind. Das Heft können Sie ab sofort am Kiosk kaufen oder in unserem Magazine-Shop bestellen.

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